In Ergänzung zum militärseelsorgerischen Engagement haben sich in der Bundesrepublik Deutschland sowohl die evangelische, als auch die katholische Kirche in die Betreuung der Soldaten an größeren Bundeswehrstandorten einbinden lassen und mithilfe eigens dafür gebildeter "Arbeitsgemeinschaften" besondere Betreuungseinrichtungen geschaffen, als deren Träger sie diese seither auch betreiben.
So hat die "Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Soldatenbetreuung (EAS)" außerhalb der Delmenhorster Kasernenanlagen, in der Abernettistraße vor der Hauptwache der Feldwebel-Lilienthal-Kaserne, ein "Soldatenheim" errichtet, das seit dessen Inbetriebahme am 15. Februar 1967 als Begegnungsstätte zwischen den Soldaten des Standortes und zivilen Bürgern aus der Region dient.
Delmenhorst ist seinerzeit in Niedersachsen die erste Bundeswehr-Garnisonsstadt mit einem solchen Soldatenheim, von denen die EAS später noch weitere an anderen Truppen-Standorten nach einem einheitlichen Konzept und einem vorgegebenen Terminplan bauen lässt und in Betrieb nimmt.
Mit seinen Baukosten von 1,835 Mio. DM überschreitet dieser Betrag die zuvor veranschlagte Summe für das Soldatenheim Delmenhorst um ca. 30 %; die Gründe für diese Kostenüberschreitung lassen sich für die EAS aber nachvollziehen und dementsprechend auch verantworten.
Im Delmenhorster Soldatenheim setzt die EAS Horst Oemus und seine Ehefrau als erstes Heimleiterehepaar ein, das diese Aufgabe bis ins Jahr 1985 erfüllt. Unter ihrer Leitung kann sich das Heim bald den Ruf eines attraktiven Restaurants und Veranstaltungslokals erwerben.
Den Eheleuten Oemus folgen auf der gleichen Beschäftigungsbasis bei der EAS die Eheleute Peter und Helene Packmohr, die das Soldatenheim bis zum Jahresende 1998 leiten. In ihre Zeit fällt der 29. März 1988, ab dem das Heim auf einen Kuratoriumsbeschluss hin den Namen "Haus Adelheide" führt. Mit diesem Namen gewinnt es an Bedeutung als Veranstaltungslokal für örtliche Vereine (z.B. Weihnachtsfeier des Reichsbunds 1994) und für private Gesellschaften. Im Februar 1992 berichtet der WESER KURIER über das 25-jährige Bestehen des Soldatenheims. Das 30-jährige Jubiläum wird im September 1997 mit einem "Tag der offenen Tür" im "Haus Adelheide" gefeiert. (Delmenh. Kreisblatt Bericht 1 u. Bericht 2, Weser Kurier)
Mit dem Jahresbeginn 1999 übernimmt Hartmuth Siemers die Leitung des "Hauses Adelheide" als Pächter - unterstützt von seiner Ehefrau Frauke Ehlers-Siemers.
Die Übergabe der Heimleitung von den Eheleuten Packmohr an die Eheleute Siemers erfolgt durch den EAS-Bundesgeschäftsführer Jürgen Rigsdorff (Delmenh. Kreisblatt, A-Eins, Delme Report, Weser Kurier). In die Zeit von Siemers' Heimleitung mit seiner zweiten Frau Ute fällt eine mehrjährige Phase (2000 bis 2004) großer Ungewissheit über die Beibehaltung Delmenhorsts als Bundeswehrstandort. Im Jahr 2009 geben die Eheleute Siemers die Heimleitung auf und beenden den Pachtvertrag.
Neuer Pächter wird in 2009 Dieter Winkler - unterstützt von seiner Ehefrau Gunda. Beide sind bereits Inhaber von "Hackfelds Dorfkrug" in Groß Ippener. Unter ihrer Leitung erfährt das "Haus Adelheide" nach mancher Modernisierung bald eine gesteigerte Attraktivität und bewahrt sich so nach bald fünf Jahrzehnten weiterhin den Ruf eines guten Restaurants und gefragten Veranstaltungslokals - so auch mit seiner Namensergänzug zur "Oase Haus Adelheide"; wie im Jahr 2014 alle vergleichbaren deutschen Soldatenheime den Beinamen "Oase" erhalten.
Informationen zu den Nutzungsmöglichkeiten des Soldatenheims, wie zu den jeweils aktuellen Angeboten für die in der "Oase Haus Adelheide" einkehrenden Gäste lassen sich der hauseigenen Homepage entnehmen: http://www.hausadelheide.de
Quellen:
1. erstes Gästebuch des "Soldatenheims Adelheide"
2. Informationen der EAS Berlin zur Verwendung in dieser Dokumentation
3. Internetpräsentation der EAS: www.easberlin.de/
4. Festschrift 1986 „30J Bw am StO DEL“ mit Grußworten von OB Löwe, OStadtDir Dr. Cromme, StOÄ OTL Glorius (Kdr PzGrenBtl 312), reich bebildert, Hrsg. Verlag Siegfried Rieck