Vorgeschichte:
Ein tödlicher Unfall bei der Waffenausbildung zeigte auf, dass es in der Anfangsphase des Aufbaus der Bundeswehr noch unerträgliche Mängel bei der Hinterbliebenenversorgung gab. Das war am 14. Juli 1956 für 55 Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaftssoldaten an der Panzertruppenschule in Munster der Anlass, eine Interessenvertretung für die Belange der Bundeswehrsoldaten und deren Angehörigen gegenüber Politik und Gesellschaft, wie auch gegenüber dem eigenen Dienstherren (Bundesminister der Verteidigung) zu gründen, der sie den Namen „Deutscher Bundeswehrverband e.V.“ (DBwV) gaben.
Maßgebende Aufgaben des Verbands sollten werden:
- Mitwirkung bei der Vorbereitung von Gesetzen und Bestimmungen auf Gebiet der Laufbahnen der Besoldung und der Versorgung,
- Rechtsberatung und Rechtsschutz in allen den Soldatenberuf betreffenden Angelegenheiten,
- Wahrung der verfassungsmäßig garantierten Grundrechte.
Der in der Gründungsversammlung gewählte Vorstand rief alle Kameraden bundesweit auf, dem Verband beizutreten und durch tätige Mitarbeit bei der Durchsetzung dessen Ziele mitzuwirken.
Die in der deutschen Militärgeschichte erstmalige Gründung einer Interessenvertretung der Soldaten löste sowohl innerhalb, als auch außerhalb der Bundeswehr damals einige Empörung mit der verächtlichen Benennung als "Soldatengewerkschaft" aus. Aber diese neue Interessenvertretung fand bei den Soldaten dennoch bald eine große Akzeptanz; anfangs besonders bei den Unteroffizieren.
Die in Munster während der Waffenausbildung beigetretenen Mitglieder gründeten bei ihren heimatlichen Truppenteilen und Dienststellen örtliche Kameradschaften - als Truppenkameradschaften (TruKa) und als übergeordnete Standortkameradschaften (StOKa).
Und so taten es dann auch jene jungen DBvW-Mitglieder, die hiernach bald am neuen Bundeswehrstandort Delmenhorst ihren Dienst aufnehmen sollten.
Anfang Oktober 1956 zogen die ersten Soldaten der Feldzeug-Instandsetzungskompanie 533, aus der später das mittlere Instandsetzungsbataillon 510 (m InstBtl 510) hervorging, in Delmenhorst ein.
Geschichte der Standortkameradschaft Delmenhorst:
Schon wenige Tage nach der Aufnahme des Dienstbetriebs am neuen Standort, wird auch hier eine Standortkameradschaft (StOKa) Delmenhorst im Deutschen Bundeswehrverband (DBwV) gegründet.
Das genaue Gründungsdatum ist nicht mehr bekannt, weil die vom früheren langjährigen StOKa-Vorsitzenden, Hauptmann a.D. Werner Bierek, akribisch genau weitergeführte Chronik leider in den Jahren nach 1998 verschollen ist. Der gesamte Aktenbestand ging in der Feldwebel-Lilienthal-Kaserne verloren, als der StOKa-Vorstand anlässlich umfangreicher, struktureller Auflösungen, Umgliederungen, Neuaufstellungen von Truppenteilen personell zur Wahrnehmung seiner Aufgaben zeitweilig nicht fähig war und dabei den Schutz der in der Kaserne verwahrten StOKa-Dokumente vernachlässigte.
Deshalb lässt sich anhand der wenigen und bei ehemaligen Vorstandsmitgliedern privat verwahrten Unterlagen nur fragmentarisch über die Frühzeit der StOKa Delmenhorst berichten - bis hin zum Jahr 1995. Das ab 1996 noch vorhandene Aktenmaterial erlaubt hingegen, von da an den weiteren Weg dieser Kameradschaft nachzuvollziehen.
Von Anfang an setzt sich der Vorstand der StOKa Delmenhorst für die sozialen Belange der in Delmenhorst stationierten Soldaten von Heer und Luftwaffe sowie ihrer Familien ein, wie sich dies anhand von Zeitungsartikeln der Tagespresse Delmenhorster Kreisblatt, Delmenhorster Kurier, Nordwest Zeitung und Delme Report unschwer nachvollziehen lässt.
So schaltet sich der StOKa-Vorstand beispielsweise seinerzeit in die Verhandlungen bezüglich des Bauvorhabens für Bundeswehrwohnungen ein, die letztlich dazu führten, dass vom Bundesfinanzministerium eine Zusicherung gegeben wurde, das Bauprogramm bis 1965 ohne Einschränkung weiterzuführen. Des Weiteren wird mit der Bundesgeschäftsstelle des DBwV ein intensiver Schriftwechsel hinsichtlich der Errichtung eines Bürgersteigs an der Wildeshauser Straße (B 213) geführt.
Die Wohnungen Wildeshauser Straße 80–85 sind zwar in 1959/1960 bezogen worden, haben aber keinen Zugang zur Siedlung. Nur vier Meter vom Zaun entfernt verläuft die stark befahrene B 213, und der Randstreifen verwandelt sich bei Regenwetter in eine Schlammwüste. Durch zähe Verhandlungen mit der Stadtverwaltung gelingt es der StOKa-Führung im Jahre 1963, dass die B 213 durch Leitpfähle vom Randstreifen abgegrenzt und darüber hinaus ein Schlackenweg angelegt werden, der sich vor allem auch bei Regenwetter bewährt.
In einer Zeit, in der (es noch kein Handy gibt, und in der auch) die wenigsten Bürger dieser Stadt über ein eigenes Telefon verfügen, sind die Telefonzellen der Deutschen Bundespost mit die wichtigste Einrichtung, um in Notfällen rasch Hilfe herbeirufen zu können. Die älteren Bürger unter uns werden sich noch - schmunzelnd - daran erinnern, dass in diesen Telefonzellen der unübersehbare Hinweis steht: „Fasse Dich kurz !“ Eine solche öffentliche Sprechzelle gibt es seinerzeit im Stadtteil Deichhorst noch nicht, wo vornehmlich Bundeswehrangehörige wohnen.
Und so richtet der amtierende Vorstand der StOKa Delmenhorst einen Antrag an das Ordnungsamt der Stadt, eine derartige Sprechzelle in Deichhorst einzurichten. Ein Anliegen, welchem der damalige CDU-Fraktionsvorsitzende und spätere Oberbürgermeister Otto Jenzok seine und die Unterstützungseiner Fraktion zusagt. Anzumerken ist, dass diese Telefonzelle durch die Deutsche Bundespost auch errichtet wird; also ein Erfolg jener StOKa-Arbeit.
Wie sehr sich der StOKa-Vorstand seinerzeit für die Verbesserung der Wohnqualität im Stadtteil Deichhorst einsetzt, wo viele Soldatenfamilien wohnen, belegt das Protokoll über ein im August 1972 mit dem Oberstadtdirektor Jürgen Mehrtens geführtes Gespräch. Der Erfolg bleibt hingegen mäßig, obwohl dem Rathaus wiederholt eine Mithilfe bei der Realisierung von geforderten Maßnahmen angeboten und auch geleistet wird (wie in Zeitungsberichten nachzulesen ist Beispiel 1, Beispiel 2). So stellt die Schulwegsicherung an der Ausfahrt der Caspari-Kaserne zur Wildeshauser Straße selbst im Jahr 1975 immer noch ein Problem dar (Bericht 1, Bericht 2).
Ein beständiges Anliegen der Standortkameradschaft ist seit Anbeginn eine unbeschränkte Integration der Bundeswehrsoldaten und deren Familien in die Delmenhorster Gesellschaft - ein jedoch erwiesenermaßen schwieriges Anliegen, wie es der langjährige StOKa-Vorsitzende Werner Bierek oft und deutlich kritisiert; so auch in 1974 - der Delmenhorster Kurierberichtet darüber.
Das Bundeswehrpersonal mit Familien beträgt seinerzeit etwa 10 % der Stadtbevölkerung, ist aber in der Kommunalpolitik nicht vertreten. Leutnant Bierek fordert deshalb von den Parteien, sich für Soldaten als Mandatsträger zu öffnen (Presseberichte dazu).
Im zweiten Anlauf gelingt ihm danach selbst der Einzug in den Stadtrat, wo er als Ratsherr seine Kontakte nutzt, um sich für das Wohl der Bundeswehrangehörigen am Standort besonders zu engangieren. So organisiert er z.B. 1979 eine standortübergreifende Protestaktion gegen beabsichtige Mieterhöhungen bei bundeseigenen Wohnungen.
Satzungsgemäß hat die Standortkameradschaft mit den Vorstandsmitgliedern aus den ihr angehörenden Truppenkameradschaften alle zwei Jahre einen neuen StOKa-Vorstand zu wählen.
1976 berichten das Delmenhorster Kreisblatt und der Delmenhorster Kurier über eine erneute Wiederwahl von Oberleutnant Werner Bierek zum StOKa-Vorsitzenden - unter Nennung der weiteren Vorstandsmitglieder. Über die abermalige Wiederwahl 1978 berichtet das Kreisblatt ebenso.
Nach einem mehr als 20-jährigen Bestehen der StOKa Delmenhorst gibt es hinreichenden Anlass, treue und engagierte Mitglieder des Bundeswehrverbands mit würdigen Ehrungen zu bedenken, wie beispielsweise im Dezember 1979.
Unter Werner Biereks StOKa-Vorsitz führt der Vorstand alljährlich "Sylvesterbereisungen" durch, bei denen die zum Jahreswechsel diensthabenden Wachsoldaten in den militärischen Sicherheitsbereichen des Standortes aufgesucht und mit kleinen Präsenten bedacht werden - so auch an Sylvester 1979.
Am 14. Februar 1980 gründet sich neben den zur StOKa Delmenhorst gehörenden Truppenkameradschaften eine "Kameradschaft ehemaliger Soldaten/Reservisten und Hinterbliebener der Bundeswehr" für die Region Delmenhorst und Umgebung, die sich in besonderer Weise den Belangen der Versorgungsempfänger unter den DBwV-Mitgliedern annimmt. U.a. berichtet auch das Delmenhorster Kreisblattüber die Gründungsversammlung. Die Geschichte der "ERH-Kameradschaft Delmenhorst" finden Sie hier in dieser Dokumentation als separates Informationsangebot.
Bei der turnusmäßigen Vorstandsneuwahl im Juni 1980 wird Hauptmann Werner Bierek erneut zum Vorsitzenden gewählt, in Anwesenheit des Landesvorsitzenden Hans Georg Scharlau, der zu den vom Verband angestrengten sozialen Verbesserungen referiert.
Zur nächsten Sylvesterbereisung kann Bierek den diensthabenden Soldaten besondere Grüße des Delmenhorster Oberbürgermeisters Otto Jenzok überbringen, wie so auch zum darauffolgenden Jahreswechsel 1981/82 oder Sylvester 1984.
Unter Werner Biereks Führung beginnt die StOKa damit, sich durch Niederlegung eines eigenen Kranzes am Mahnmal neben dem Rathaus an den alljährlichen Feierlichkeiten zum Volkstrauertag zu beteiligen.
Für eine kompetente Mitgliederbetreuung in Versicherungsfragen, im Schulwesen, bei sozialen Belangen und in Angelegenheiten der Reservisten bildet der StOKa-Vorstand im Jahre 1982 Fachausschüsse, nachdem einige Vorstandsmitglieder entsprechende Schulungen durch den Bundeswehrverband erfahren haben.
Es schließt sich eine aktive Vorstandsarbeit an, bei der Kontakte mit diversen Repräsentanten des öffentlichen Lebens am Standort geknüpft und ausgebaut werden, so in 1984 zu einigen Schulleitern, aber auch zu amerikanischen Soldaten.
Bei der Vorstandsneuwahlmit abermaliger Bestätigung als Vorsitzender zieht Hauptman Werner Bierek eine erfolgreiche Bilanz. Dazu haben auch andere Vorstandsmitglieder verdienstvolle Leistungen beigetragen, wie z.B. der Oberfeldwebel d.R. Gerhard Zimmermann, der im November 1986 als zweites Verbandsmitglied am Standort mit der goldenen Ehrennadel des DBwV ausgezeichnet wird.
1986 kandidiert Bierek nicht erneut für den StOKa-Vorsitz, nimmt aber das Ehrenamt dessen Stellvertreters an. Sein Nachfolger wird Oberleutnant Rolf Meyer, der dem Vorstand schon angehörte. Meyer setzt Sylvester 1986die gewohnte Bereisung der Wachsoldaten fort. Im März 1987 kommt es unter seiner Führung zu einem Gespräch des gesamten StOKa-Vorstandes mit Oberbürgermeister Jürgen Thölke. Und zu Sylvester 1987 werden die Wachsoldaten einmal mit "Stadtwappengläsern" beschenkt. Zum nächsten Jahreswechsel gibt es kleine Bierseidel, die mit Süßigkeiten gefüllt sind. Im März 1988 werden langjährige Vorstandsmitglieder geehrt, und mit der Vorstandsneuwahl wird das Duo Meyer/Bierek an der StOKa-Spitze bestätigt.
Erstmalig veranstaltet die StOKa im Herbst 1988 ein "Tagesseminar für ausscheidende Soldaten" (Berufs- und Zeitsoldaten) zu deren Vorbereitung auf die Rückkehr ins Zivilleben. Das Informationsangebot findet großes Interesse. Die Veranstaltung wird daher in den Folgejahren wiederholt.
Mit gutem Zuspruch organisiert der Vorstand gelegentliche Kontaktgespräche zwischen dem zivilen Leben und Bundeswehrsoldaten - so auch in 1989.
Auch nach dem Mauerfall in Berlin und der Öffnung der innerdeutschen Grenze besucht der StOKa-Vorstand an Sylvester 1989 und 1990 weiterhin die Kasernenwachen. Ebenso bleibt es bei der alljährlichen Teilnahme an den Volkstrauertagsfeierlichkeiten mit Niederlegung eines eigenen Kranzes am Mahnmal der Stadt Delmenhorst.
Infolge der Versetzung OLt Meyer an einen anderen Dienstort übernimmt Hptm a.D. Bierek 1990 wieder den StOKa-Vorsitz, um in der Vorstandsneuwahl 1992abermals bestätigt zu werden. Eine DBwV-Landesvorstandssitzung 1992 in Delmenhorst nutzt der Vorstand zu einem Kontaktgespräch mit der Stadtführung über bevorstehende Strukturänderungen in der Bundeswehr (die Ortspresse berichtet). Der Bezirksvorsitzende erteilt dem Vorstand eine Mandatsträgerschulung.
Im März 1993 wird Hauptmann a.D. Werner Bierek für seine Verdienste mit dem Ehrenschild des Deutschen Bundeswehrverbands ausgezeichnet. Anlässlich von Standortbesuchen durch den Bezirks- und den Landesvorsitzenden im DBwV beklagt der Verband wiederholt Planungsmängelbei den Strukturveränderungen in der Bundeswehr.
Zu Sylvester 1993wird die Caspari-Kasernenwache ein letztes Mal besucht, und 1994 ist wieder ein neuer Vorstand zu wählen. Bierek bleibt StOKa-Vorsitzender, verdiente Mitglieder erhalten Ehrungen.
1995 berichtet die Presse über einen neuen Besuch des DBwV-Landesvorsitzenden in Delmenhorst und von einem zivil-militärischen Kontaktgespräch im Herbst. Einen Sylvesterbesuch gibt es abermals bei der Wache in Adelheide.
Foto: Ernst, Delmenh. Kreisblatt HptFw Buchmeier StFw a.D. Becker Hptm a.D. Bierek |
1996 gibt Hptm a.D. Bierek nach 25 Jahren StOKa-Vorsitzdas Ehrenamt an Hauptfeldwebel Uwe Buchmeier ab. An der Übergabe nimmt der Vorsitzende Ehemaliger Soldaten im DBwV-Landesvorstand Niedersachsen und Bremen, Stabsfeldwebel a.D. Ernst Becker, teil.
Im Oktober feiert die Standortkameradschaft Delmenhorst ihr 40-jähriges Jubiläum im Beisein des Bundesvorsitzenden des Bundeswehrverbands, Oberst Bernhard Gertz. Werner Bierek wird für seine besonderen Verdienste geehrt, der StOKa-Vorstand ernennt ihn zu seinem Ehrenvorsitzenden. Mit dem DBwV-Vertreter bei EUROMIL in Brüssel, Flottillenadmiral a.D. Ulrich A. Hundt, als Referenten, lädt die StOKa im November zu einem öffentlichen Vortragsabend ein. Buchmeier und sein Stellvertreter werden im Rathaus empfangen. Im Rückblickverzeichnet der neue StOKa-Vorsitzende ein ereignisreiches Jahr.
Zum elften Mal in Folge veranstaltet die StOKa in 1997 ein zivilberufliches Orientierungsseminar für ausscheidende Soldaten. In der Folgezeit bemüht sich der Vorstand um etwas mehr Präsenz in der Presse durch Stellungnahmen zu aktuellen Geschehnissen, so z.B. zu anonymen Vorwürfenvon rechtextremistischen Vorfällen in Adelheide, zum Verfall der Infrastrukturin der verlassenen Caspari-Kaserne oder zur politisch geplanten Versorgungsreform.
Die Vorstandsneuwahl 1998 bestätigt die bisherige Spitze.
Der Stv. DBwV-Bundesvorsitzende, OStFw a.D. Wolfgang Ostermeier, besucht den Standort im Mai 1999. Im Sommer zeigt sich der Vorstand überrascht vom Eintreten des DBwV-Bundesvorstands für den Waffendienst von Frauen. Die örtlichen Kommandeure wollen das StOKa-Orientierungsseminar zum Dienstzeitende künftig als dienstliche Veranstaltung im Dienstplan aufnehmen. Und zum Jahrtausendwechsel werden die Wachsoldaten zu Sylvester zum 20. Mal vom Vorstand besucht.
Nach der Vorstandsneuwahl im Jahr 2000 bleibt HptFw Buchmeier StOKa-Vorsitzender, neuer Stellvertreter wird für eine Mandatsperiode Hauptmann Harald Mauritz. An den bewährten Veranstaltungen für ausscheidende Soldaten und an den Besuchen der Wachsoldaten zu Sylvester hält der neue Vorstand fest.
Mit neuen Auftragskonzepten für die NATO, wie für die Bundeswehr werden die Streitkräfte auf eine Einsatzarmee umgestellt. Von den umfangreichen Personalveränderungen bleiben DBwV-Mandatsträger nicht verschont. Eine kontinuierliche Verbandsarbeit ist bei der Truppe in Delmenhorst während der Umstrukturierungen kaum mehr möglich.
Im Frühjahr 2001 gibt es aus dem Vorstand eine Kritik am öffentlichen Interesse im Standort für das Schicksal Delmenhorster Soldaten auf dem Balkan. Dem widerspricht das Rathaus, wie sich auch der Standortälteste der Bundeswehr davon distanziert; deswegen entstandene Irritationen können jedoch bald beigelegt werden.
Die Stv. Bürgermeisterin Anke v. Wittke-Grothenn wird mit der Bronzenen DBwV-Verdienstnadel geehrt.
Vor dem Jahresende verstirbt unerwartet "Mister Standortkameradschaft", der Ehrenvorsitzende Hptm a.D. Werner Bierek. Der Sylvesterbesuch der Wachsoldaten findet erstmalig ohne ihn statt.
2002 sorgen nur HptFw Buchmeier und die aus der ERH-Kameradschaft wiedergewählten Vorstandsmitglieder noch für Kontinuität im neuen StOKa-Vorstand. Stv. Vorsitzender wird OFw Michael Kukutsch, jedoch nur für kurze Zeit. Zum Jahresende findet ein weiteres zivilberufliches Orientierungsseminar statt, bevor sich die Adelheider Truppe vergleichbaren Informationen für aus dem aktiven Dienstverhältnis ausscheidende Soldaten selbst annimmt.
Die Sylvesterbereisungen werden ab 2003 eingestellt, weil die Wachsoldaten inzwischen von ihren Dienstvorgesetzten auch an Sylvester in gleicher Weise betreut werden, wie an Heiligabend. An den alljährlichen Volkstrauertagsfeierlichkeiten nimmt die StOKa weiterhin mit eigenen Kranzniederlegungen am städtischen Mahnmal teil.
Noch vor Ablauf seines Mandats wird HptFw Buchmeier versetzt. Neu am Standort, lässt sich Hptm Jörg Klein 2004 zum StOKa-Vorsitzenden wählen, wird aber bald auf dem Balkan eingesetzt. Stellvertreter wird StFw Helmut Wessels. Die Vorstandsarbeit beschränkt sich nun auf kameradschaftsinterne Belange. Kaum vom Balkan zurück, wird Klein wieder versetzt - ohne je für die StOKa Delmenhorst tätig geworden zu sein. StFw Wessels rückt zum StOKa-Vorsitzenden auf.
Oberst a.D. Jörg Zimmer Foto: privat |
Im August 2005 wählt der Vorstand aus seiner Mitte den Oberst a.D. Jörg H.P. Zimmer zum Stellvertreter nach. |
Bei den Neuwahlen in 2010 übernimmt OTL Mauritz den StOKa-Vorsitz von Oberst a.D. Jörg H.P. Zimmer (76). Ein neuer Besuch beim Oberbürgermeister folgt.
2012 wird Mauritz in diesem Ehrenamt bestätigt. Zu seinem Stellvertreter wählen die Mandatsträger der örtlichen Kameradschaften den langjährigen, früheren Vorsitzenden der Ehemaligenkameradschaft, Hauptmann a.D. Lutz Theel.
Am 9. Mai 2012 kommt der DBwV-Bundesvorsitzende, Oberst Ulrich Kirsch, erneut zu einem Standorttag nach Delmenhorst, um die hiesige Truppe zu besuchen und wieder ein Kontaktgespräch mit den Stadtoberen zu führen. Die örtliche Presseberichtet ausführlich.
In alter Tradition ist die StOKa am Volkstrauertag abermals mit der Niederlegung eines eigenen Kranzes am Mahnmal der Stadt vertreten.
Im April 2014 wird der Vorstand erneut gewählt. Neu an Bord sind als Kassenwart Hauptfeldwebel Robert Sienko und als Schriftführer Oberbootsmann Kai Elfers. (Kreisblatt am Sonntag)
Am 15. Oktober 2015 verliert die Standortkameradschaft ein verdientes Mitglied. Herr Oberst a.D. Jörg H.P. Zimmer verstirbt nach kurzer schwerer Krankheit.
Am 7. April 2016 finden die turnusmäßigen Wahlen auf Kameradschaftsebene statt (Foto). Über dazu erteilte Pressemeldung wird in der Lokalpresse jedoch nicht berichtet.
Quellen: - Archivmaterial der StOKa Delmenhorst im DBwV e.V. mit Presseberichten
- Jörg Zimmer/Kay Sachse: Festschrift zum 50-jährigen StOKa-Jubiläum 2006