51st US Army Artillery Detachment


Das Waffensystem NIKE ist in der Lage, neben konventionellen Gefechtsköpfen auch nukleare Gefechtsköpfen zu tragen. Damit sind auch deutsche Flugabwehrbataillone in der Lage, diese Gefechtsköpfe einzusetzen. Die Schlüsselgewalt über die Gefechtsköpfe üben die Amerikaner aus. Auf Basis des Unterstützungsabkommens zwischen den Vereinigten Staaten und der Bundesrepublik vom März 1959 ist vorgesehen, jedem deutschen Flugabwehrraketenbataillon mit den Waffensystem NIKE ein US-Custodial Detachment zuzuordnen.

Nach dem Bezug der neuen Einsatzstellungen wird dem Delmenhorster Flugabwehrraketenbataillon 24  als letztem NIKE-Flugabwehr-Verband im August 1974 in der Caspari-Kaserne ein US-Custodial Detachment zugeordnet, das 51st U.S. Army Artillery Detachment. Es verlegt im September 1973 nach Deutschland und wird ein Jahr später in der Adelheider Kaserne stationiert. Die einzelnen Teams (A bis D) werden den vier Batterien des Bataillons zugeordnet und in bzw. bei deren Stellungen untergebracht.

Bereits im Dezember 1978 werden die 1. und 2. Batterie wieder denuklearisiert. Im Mai 1988 erfolgt mit der Denuklearisierung der 4. Batterie das Ende atomarer Gefechtsköpfe im deutschen Waffensystem NIKE. Das Detachment wird anschließend außer Dienst gestellt.

Zur Führungsfähigkeit und Verbindungshaltung mit der übergeordneten Truppenorganisation waren die in Norddeutschland stationierten US-Detachments an das interne Kommunikationssystem der US-Streitkräfte in der Bundesrepublik angeschlossen.  Die dazu betriebenen Fernmeldestellen waren jeweils mit 6 bis 8 Soldaten besetzt, welche für die  technische Wartung der dort eingerüsteten Fernmeldeanlagen und den Krypto-Service verantwortlich waren.

Die Fernmeldestelle Delmenhorst war eine Teileinheit der 581. Fernmeldekompanie im 39. US-Fernmeldebataillon (Bremerhaven), welches zur 2. Fernmeldebrigade (Wiesbaden) des 5. US-Fernmeldekommandos (Worms) gehörte. 


Quellen
:  
 von Spreckelsen/Vesper: Blazing Skies. Isensee Verlag, Oldenburg, 2004
 US-Internetpräsentationen zur Historie der vorbenannten Fernmelde-Truppenteile